Dienstag, 4. April 2017

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Rezension zu Deliciously Ella mit Freunden von Ella Mills (Woodward)


Verlag: Berlin-Verlag
Seitenzahl: 288 Seiten
Format: Hardcover
Preis: 22,00 Euro
Übersetzer: Franka Reinhart, Cornelia Stoll
ISBN: 978-3-8270-1355-2











Inhalt:

Das neue Kochbuch der Autorin Ella Mills präsentiert allerhand natürliche, pflanzliche, milch- und glutenfreie Rezepte, die sowohl party- als auch alltagstauglich sind. Neben Anregungen fürs Frühstück findet man hier unter anderem Partysnacks, Getränke, Ideen fürs Mittagessen, Desserts und sogar ein Rezept für eine Geburtstagstorte. Der Autorin liegt gesunde Ernährung sehr am Herzen. Sie ist jedoch auch davon überzeugt, dass man seine Mitmenschen nicht dazu drängen sollte ihren Lebensstil zu ändern. Mit klassischen Rezeptnamen wie „Blaubeerpfannkuchen“ möchte sie ihren Lesern die Schwellenangst nehmen, während Namen wie Toffee-Mandel-Pudding, Pistazien-Orangen-Trüffel und Schmand aus Cashewkernen die Neugierde wecken.



Schreibstil und Aufmachung:

Am Anfang des Buches findet der Leser eine kurze Einleitung der Autorin. Hier teilt Ella dem Leser mit, warum sie ich selbst gesund ernährt und dass jeder für sich entscheiden sollte, inwieweit er eine Ernährungsumstellung wagt. Auch plaudert sie aus dem Nähkästchen, wie es ihr gelungen ist ihre Freunde von ihren Rezepten zu überzeugen und auch „militante“ Nicht-Vegetarier an pflanzliche Nahrung heranzuführen.

Jedes Rezept ist mit einem kleinen Vortext versehen, in welchem Ella Kombinationsvorschläge mit anderen Gerichten oder Servierempfehlungen verrät. Ansprechende Bilder und kurz gehaltene Rezepte verleiten zum Ausprobieren.



Eigene Meinung:

Einige der Rezepte verlangen spezielle Küchengeräte. Ein Hochleistungsmixer ist von Vorteil, ein handelsüblicher Pürierstab tut es aber auch. Für einige Rezepte wird ein Entsafter benötigt, auch ein Spiralschneider ist für Gemüsenudeln empfehlenswert.

Bevor Deliciously Ella mit Freunden bei mir eingezogen ist, war ich skeptisch: Würde dieses Kochbuch auch für Leser/innen interessant sein, die keine große Partygesellschaft erwarten? Ich wurde hier positiv überrascht. Alle Rezepte sind absolut alltagstauglich. Die Mengenangaben sind oft für etwa drei Personen ausgelegt, so dass man hier ggf. einfach die Menge verdoppeln oder halbieren kann. Besonders gefiel mir die Auswahl der Rezepte. Ich bin ein Freund von Frühstück und Desserts und möchte dabei auch gerne nicht allzu viel Fett und Zucker verwenden. Ellas Kochbuch kam mir in dieser Hinsicht sehr entgegen. Auch Ideen für fruchtige Getränke waren mir sehr willkommen. Snacks fürs Sofa findet man hier genauso wie Ideen für die Gartenparty.

Nach dem Ausprobieren der Rezepte habe ich festgestellt, dass die verarbeiteten Lebensmittel gut sind für Körper und Geist. Konsistenz und Geschmack waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Geschmack alles andere als übel. So hatte ich mich doch sehr schnell an den fehlenden Zuckerzusatz und das Fehlen von Fleisch/Kuhmilch gewöhnt.



Umsetzung:

Einige wenige Rezepte sind von der Zubereitung her etwas aufwendiger. Die meisten jedoch kann man „mal eben schnell“ zubereiten. Die Zutatenliste ist oft nicht allzu lang, jedoch sind einige der Lebensmittel nicht ganz so leicht zu beschaffen. Ein gut sortierter Supermarkt- oder aber auch ein Reformhausbesuch, empfiehlt sich. Viele Läden bieten Kokosöl mittlerweile an. Bei Macapulver, Vollkornreismehl, Pfeilwurzelmehl, Flohsamenschalen, Buchweizenschrot, Kakaonibs oder geröstetem Sesamöl wird es dann vielleicht schon etwas schwieriger.



Ausprobiert habe ich (bislang) folgende Gerichte:

Blaubeerpfannkuchen
Pistazien-Aprikosen-Quinoa
Kokos-Himbeer-Minze-Mix
Mandelmusriegel
Süßkartoffeln mit Ahornsirup und Pekannüssen
Buchweizen-Kokos-Müsli
Chana Masala in Kombination mit dem Kokosreis
Gebratene Zimt-Honig-Äpfel

Wie hat's denn nun geschmeckt?

Die Zubereitung verlief bei allen Gerichten leicht und relativ zügig. Bei der Auswahl der Rezepte habe ich versucht unterschiedliche Sparten des Kochbuchs abzudecken. Wir haben die Rezepte zu zweit ausgetestet. Beide Tester ernähren sich normalerweise nicht vegetarisch. Wir haben jedoch schon einige Erfahrungen aus einem vorigen Werk der Autorin sammeln können.

Der Blaubeerpfannkuchen bestand zum größten Teil aus Haferflocken und nicht aus einer Mehlmischung. Ich war skeptisch, weil die klassischen Zutaten hier durch völlig andere ausgewechselt wurden. Es gab keine Eier und keine Milch. Stattdessen wurde Banane, Kokosöl und Blaubeeren hinzugefügt.
Beide Tester kamen hier zu dem Ergebnis: Gewöhnungsbedürftig. Der erste Bissen erschien uns etwas fad, weil wir zuckerhaltige Speisen gewöhnt sind. Bald schon hatten wir das Gefühl, dass wir unbedingt mehr von diesen Pfannkuchen essen müssen. Sie schmeckten nicht nur gesund, sondern auch fruchtig durch die Beigabe von Banane und Blaubeere.

Das Pistazien-Aprikosen-Quinoa überzeugte uns durch die geschmackliche Vielfalt und das schmackhafte Aussehen. Eine leicht säuerliche Note wurde von einer fruchtigen Komponente abgelöst. Auch hier war es so, dass wir nach den ersten Bissen noch einmal kräftig zulangen wollten.

Gar nicht geschmeckt hat uns der Kokos-Himbeer-Minze-Mix. Wir haben beide zuvor noch kein Kokoswasser gekostet. Das Getränk schmeckte sehr danach. Da half auch die Zitrone, die Datteln und die Himbeeren sowie Minze nicht drüber hinweg. Kokoswasser war nicht unsers.

Die Mandelmusriegel waren perfekt. Sowohl von der Konsistenz, als auch vom Geschmack. Die Kokosnuss konnte man hier gut rausschmecken. Eine leichte Süße schwang mit. Nicht zu intensiv aber auch nicht zu wenig.

Die Süßkartoffeln mit Ahornsirup und Pekannüssen haben wir als Beilage genossen. Der angenehme süße Geschmack der Kartoffeln wurde durch den Ahornsirup verstärkt. Die Pekannüsse stellten für uns eine köstliche und zugleich knusprige Ergänzung dar. Diese Beilage werde ich in Zukunft öfters servieren.

Das Buchweizen-Kokos-Müsli roch schon im Backofen absolut lecker. Ein wenig nach Ingwer. Geschmacklich hat uns beiden das Müsli sehr zugesagt. Es war nicht zu süß und sehr knusprig. Auch konnte man bei der Menge noch ein paar Tage danach davon naschen.
Auf den Bildern im Kochbuch ist mir aufgefallen, dass hier ganze Buchweizenkörner verwendet wurden. Im Rezept wurde jedoch Buchweizenschrot aufgeführt. Mein Buchweizenschrot war schon fast ein wenig mehlig. Die Konsistenz war okay, aber ich könnte mir vorstellen, dass ganze Körner hier noch einen Mehrwert gebracht hätten.

Last but not least haben wir für diese Rezension das Chana Masala in Kombination mit dem Kokosreis ausgetestet.
Die beiden Gerichte harmonierten perfekt miteinander. Der Kokosreis hatte eine sehr cremige und leicht nach Kokosnuss schmeckende Substanz. Er hat uns sehr gut geschmeckt. Wenn Ella in ihrem Kochbuch schreibt, „ihr werdet den Reis nie mehr anders zubereiten wollen“, dann übertreibt sie an dieser Stelle keineswegs.
Das Chana Masala enthielt viele scharfe Zutaten wie Chilipulver, Chilischoten, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer und Ingwer. Die Vermutung lag nahe, dass das Gericht nichts für zartbesaitete Esser ist. Ich kann Schärfe nicht so gut im Essen leiden. Hier wurde ich positiv überrascht. Zwar war das Gericht keineswegs mild, aber auch nicht zu scharf im Geschmack. Ella empfiehlt eine großzügige Würzung mit Salz und Pfeffer. Ich habe mich hier etwas zurückgehalten, was auch gut war. Ich könnte mir vorstellen, dass Chana Masala ein sehr gutes Essen ist, um Nichtvegetarier an pflanzliche Nahrung zu gewöhnen. Hier vermisst man keineswegs fehlendes Fleisch und/oder Würze.

Die gebratenen Zimt-Honig-Äpfel sind sehr schnell zubereitet und schmecken einfach köstlich. Ich habe die Äpfel nach der Verkostung zusammen mit Kokos-Joghurt und zwei Esslöffel des Buchweizen-Kokos-Müslis serviert. Der cremige Geschmack des Joghurts und das crunchige Müsli passten unglaublich gut zu den noch leicht säuerlichen und perfekt gewürzten Äpfeln. Die Kombination war unglaublich lecker.



Fazit:

„Deliciously Ella mit Freunden“ enthält sowohl party- als auch alltagstaugliche Rezepte. Die Mengenangaben sind oft für drei oder sechs Personen ausgelegt und können dementsprechend gut für mehr oder weniger Gäste adaptiert werden. Hier findet man neben leckeren Partysnacks auch Ideen fürs Frühstück, süße Desserts, Kuchen, Kekse, Drinks, Mittagessen, Snacks to go und Salate. Dieses Kochbuch enthält ausschließlich vegane und glutenfreie Rezepte, die frei von raffiniertem Zucker sind. Einige Zutaten sind kostenintensiv und nicht im Supermarkt um die Ecke erhältlich. Der Weg zum Reformhaus oder/und gut sortiertem Supermarkt lohnt sich.

Dieses Kochbuch ist für Vegetarier, Veganer und auch Fleischesser gleichermaßen geeignet. Es überzeugt mit ansprechenden Rezeptnamen und gelungenen Bildern. Fleischesser und Liebhaber von zuckerhaltigem Essen müssen sich hier vielleicht erst einmal ein wenig an den Geschmack gewöhnen. Eine Kombination mit „gewohnter Nahrung“ bietet sich an.

Von mir gibt es eine Empfehlung für Köche/Köchinnen, die sich an pflanzlicher Nahrung probieren wollen. Als Mainstream-Esser kann man den eigenen Horizont erweitern und sich viele Anregungen holen.



Kurzgefasst:

Aufmachung (optisch und inhaltlich ansprechend?):







Umsetzung:






Geschmack:






Zutaten (Menge, Exoten oder leicht zu beschaffen?):






Vegetarier ja/nein:

ja

Meine Empfehlung an:

Köche/Köchinnen, die sich gerne gesünder ernähren wollen und nicht auf ein gutes Geschmackerlebnis verzichten möchten.

Ergebnis:






Ich danke dem Verlag herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

6 Kommentare:

  1. Hey :)
    Deine Fotos sehen große klasse und total lecker aus.
    Aber ich glaube, es ist im Moment noch nichts für mich, weil ich Ahornsirup... auch nicht benutze.

    Aber vielleicht für später.
    Liebe Grüße
    Lilly

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    1. Huhu Lilly,

      vielen Dank für deine lieben Worte. Es hat richtig viel Spaß gemacht das Buch auszutesten und es motiviert ungemein sich fortan gesünder zu ernähren.

      Verwendest du gar keine Arten von Süßungsmitteln mehr? Es gibt ja noch Alternativen wie Agavendicksaft und Dattelsirup.

      Wenn du dich gesund ernähren und auf Fleisch und Milchprodukte verzichten möchtest, dann kann ich dir dieses Kochbuch (oder aber auch Deliciously Ella - Für jeden Tag) sehr empfehlen. Zweiteres Kochbuch enthält u.a. auch Rezepte, wie man selbst Mandelmilch oder Popcorn ohne raffinierten Zucker herstellt (mit Kokosblütenzucker und Kokosöl)

      Ganz liebe Grüße
      Tanja

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  2. hallo Tanja, lieben Dank für deinen Besuch in meinem blog! Der Gegenbesuch hat mich gleich mal mit der den Mund wässrig machenden Rezension des Kochbuches verführt, du hast das Buch ganz wunderbar schmackhaft gemacht und ja auch schon einiges daraus nachgekocht :-)

    Liebe Grüße
    Sabine (Lesen und Träumen)

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    1. Hallo Sabine,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar :o) Ich freue mich, dass dich meine Rezension zu dem Kochbuch anspricht.
      Das Müsli habe ich derweil sogar schon zum dritten Mal nachgebacken. Es schmeckt einfach köstlich. Ella stellt hier eine sehr gelungene Gewürzkombination aus Ingwer, Kokosöl, Ahornsirup und Zimt vor. Auch der Buchweizen war für mich eine völlig neue geschmackliche Erfahrung.

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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  3. Hallo Tanja

    Auch hier noch ein Kommentar. :)) Irgendwie hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass du die Mahlzeiten auch immer austestest und abfotografierst, das finde ich toll! Schade, dass nicht jedes Rezept vollens überzeugen konnte, aber gerade deshalb finde ich den Geschmackstest immer so wichtig. :D Ich hab letztens auch Pfannkuchen aus Ellas App ausprobiert, da war eher das Gegenteil der Fall: Es kam irgendwie nur Milch und Mehl rein, was am Ende dann entsprechend auch etwas trocken und fad geschmeckt hat :'D Gebratene Zimt-Honig-Äpfel mache ich häufig in Verbindung mit Porridge ich liebe die Kombination! :)

    Liebe Grüsse
    Mel

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    1. Hallo liebe Mel,

      ah, wie schön, dass wir uns jetzt nochmal ausführlich über Ellas Kochbücher unterhalten :o)

      Man muss natürlich auch erwähnen, dass ich "normalerweise" nicht vegan oder vegetarisch koche. Allerdings hat mich Ellas Kochbuch dazu motiviert eine Zeit lang die Ernährung umzustellen.

      Ich finde den Geschmackstest auch unabdingbar, wenn man denn ein Kochbuch rezensiert. Natürlich sind Geschmäcker auch unterschiedlich. Aber es hilft bei der Kaufentscheidung schon weiter, wenn man sich dazu ein kleines Bild machen kann. Wie du schon sagst: Nur Milch und Mehl wären mir dann vermutlich auch ein wenig zu ... geschacklos. :o)

      Jetzt habe ich Lust auf Zimt-Honig-Äpfel :o))))))

      Ganz liebe Grüße
      Tanja :o)

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